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Schock (1)

Ein Individuum oder eine Organisation wird mit einer kritischen Nachricht

konfrontiert, die tiefgreifende Veränderungen erforderlich machen wird. Ein Weiter-so-

wiebisher ist nicht mehr möglich. Wenn die Nachricht (weitgehend) aus heiterem Him­

mel kommt, ist die erste Reaktion häufig Schock und Erschrecken.

Ungläubigkeit (2)

Ein klassisches Reaktionsmuster heißt dann zunächst: „Das kann

doch nicht sein. Bislang hat doch alles gut funktioniert und das Unternehmen war doch

erfolgreich.“ Ungläubigkeit macht sich breit. Wenn die Nachricht nicht wahr sein kann,

dann besteht auch keine Notwendigkeit, etwas zu verändern. Das angeschlagene Selbstbe­

wusstsein findet wieder zu alter Stärke zurück.

Rationalisierung (3)

Die Zeit schreitet voran und die Probleme nehmen nicht ab. Im

Gegenteil, der Zustand hat sich weiter verschlechtert. Trotz intensiver Bemühungen

schreitet der Einbruch am Markt weiter voran. Alle Ausflüchte oder Erklärungen nüt­

zen letzten Endes doch nichts, man muss der Realität ins Auge sehen – die Situation hat

sich insgesamt verschlechtert. Man hat das Problem offenkundig nicht im Griff. Folglich

nimmt auch in der eigenen Wahrnehmung die Kompetenz ab, mit den bisherigen Mitteln

das Problem zu bewältigen. Dem Einzelnen wird also bewusst: Weiter-so-wie-bisher geht

nicht mehr.

Akzeptanz der Realität (4)

Die Botschaft ist endlich angekommen. Das Unternehmen

kann nicht ohne weitgehende Eingriffe wieder auf die Beine kommen. Was auf der rati­

onalen Ebene längst verstanden, aber nicht eingestanden wurde, wird jetzt auch emotio­

nal akzeptiert. Wenn das Problem mit den bisherigen Mitteln nicht gelöst werden kann,

dann müssen neue Mittel und Wege gefunden werden. Und es ist jetzt keine Zeit mehr zu

verlieren.

Austesten (5)

Die Suche nach praktischen Lösungen wird ernsthaft in Angriff genom­

men. Verschiedene Optionen und Maßnahmen werden ausprobiert. Nicht alles gelingt auf

Anhieb. Notgedrungen passieren auch Fehler. Damit muss man leben. Aber letztendlich

sind Fortschritte erkennbar. Langsam gewinnt die Organisation wieder das Vertrauen in

die eigenen Fähigkeiten zurück, das Problem in den Griff zu bekommen.

Neue Sinnsuche/Identität (6)

Im Laufe des Prozesses hat sich ein neues Verständnis

davon entwickelt, was die Organisation in Zukunft leisten muss und was sie bereits hinter

sich gelassen hat. Am Ende steht eine neue Identität, mit erstarktem Selbstbewusstsein,

auf die neue Situation kompetent und wirkungsvoll reagiert zu haben.

Hierbei gilt zu beachten: Menschen befinden sich zu Beginn eines Veränderungsprozesses

an den unterschiedlichsten Stellen der Veränderungskurve. Jemand, der bereits an neu­

en Lösungen arbeitet, befindet sich ein einem gänzlich anderen Zustand als jemand, der

gerade mit der Tatsache konfrontiert wurde, dass seine bisherige Arbeit nicht mehr den

Anforderungen entspricht. Diese unterschiedlichen Ausgangslagen müssen berücksichtig